Alle Mitglieder
der IKA Wasser2035

Die IKA Wasser2035 umfasst insgesamt 19 Gemeinden sowie die privatrechtlich organisierte IB Wohlen AG (ibw) und den Regionalen Wasserverband Mutschellen, dem die Gemeinden Berikon, Widen, Rudolfstetten, Zufikon und Oberwil-Lieli angeschlossen sind.

Die Organisation
von Wasser2035

Die Rechtsform der interkommunalen Anstalt (IKA) deckt das zunehmende Bedürfnis vieler Gemeinden ab, in ausgewählten Bereichen (wie etwa der Abfallentsorgung oder der Pflegeversorgung) auf solider rechtlicher Basis zusammenarbeiten zu können; die IKA funktioniert daher ähnlich wie ein Gemeindeverband. Unter dem Dach der IKA Wasser2035 finden sich die Wasserversorgungen der Region Bünz- und Reusstal zusammen, um die Wasserbeschaffung und -verteilung langfristig sicherzustellen. Einer IKA können sich jedoch nicht nur Gemeinden anschliessen, sondern auch Verbände oder Aktiengesellschaften; daher ist die IKA für den Zweck von Wasser2035 optimal.

Ziel und Zweck der IKA Wasser2035 sind in einer Eignerstrategie geregelt; die Zusammenarbeit aller Mitglieder in der Anstaltsordnung. Für die eigentlichen Wasserlieferungen und Wasserbezüge werden mit allen Mitgliedern Leistungsvereinbarungen abgeschlossen.

Als Führungsorgan der IKA Wasser2035 amtiert der Verwaltungsrat. Dessen Mitglieder werden von der Delegiertenversammlung jeweils für eine Amtsdauer von zwei Jahren gewählt. In der Delegiertenversammlung stellen alle Mitglieder eine/-n Vertreter/-in; sie tagt mindestens einmal jährlich. Ein Aufsichtsausschuss überwacht in Vertretung der Mitglieder, dass der Anstaltszweck erfüllt wird, die Unternehmensziele verfolgt sowie die Eignerstrategie eingehalten werden. Mit der operativen Geschäftsführung der IKA Wasser2035 wurde die ibw beauftragt.

Organigramm

Die Entstehung von Wasser2035

Eigentlich ist ein Ring eine Form ohne Anfang und Ende. Doch beim Wasserring von Wasser2035 ist dies ein bisschen anders: Dieser Ring kennt einen ganz klaren Anfang – und zwar im Sommer 2013. Damals erkundigten sich die Gemeinden Niederwil und Fischbach-Göslikon, ob ihnen die ibw aus Wohlen mittel- bis langfristig Wasser liefern könnte. Denn die ibw besass schon seit Anfang der 1960er Jahre einen direkten Anschluss an das Grundwasserpumpwerk Hard II in Niederlenz – und damit an die ergiebigen Grundwasserströme des Aaretals und des Seetals.

Ein zusätzlicher Wasserliefervertrag hätte jedoch eine Erhöhung der konzessionierten Bezugsmenge der Fassung Hard II bedingt. Und da die ibw angesichts der zunehmend trockeneren Sommer immer wieder Anfragen um zusätzliche Wasserlieferungen erhielt, beschloss sie, die Thematik grundsätzlich anzugehen. Peter Lehmann, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der ibw, brachte deshalb die Idee einer Ringleitung ins Spiel – die bestehende Transportleitung durch das Bünztal sollte mit einer neuen Leitung durch das Reusstal zu einem Ring ergänzt werden, sodass alle Gemeinden der Region von den Grundwasserströmen im Gebiet Länzert, aus dem die Fassung Hard II ihr Wasser schöpft, profitieren können.
In der Waldburger Ingenieure AG fand die ibw einen kompetenten Partner, mit dem sie das Projekt vorantreiben konnte. Schon im Herbst 2014 präsentierte man den Gemeinden im Bünz- und im Reusstal eine erste Vorstudie – und stiess auf ein grundsätzlich positives Echo. Doch wie bei den meisten Projekten dieser Grössenordnung folgten nach der ersten Euphorie die Mühen der Ebene: Die grosse Zahl der beteiligten Partner machte es lange Zeit nicht einfach, eine geeignete Form der Zusammenarbeit zu finden – schliesslich ist die Wasserversorgung ist ein hohes Gut in jeder Gemeinde, weshalb bestehende Anlagen und Leitungen auch künftig im Besitz der jeweiligen Kommunen bleiben sollten.

Die Lösung kam schliesslich in Form der «interkommunalen Anstalt» (IKA) daher: Diese Rechtsform, die seit dem 1. Januar 2019 auch im Kanton Aargau möglich ist, erlaubt eine Zusammenarbeit von Gemeinden, ohne dass die Gemeindeautonomie angetastet wird. Somit war der Weg frei für den politischen Prozess vor dem Souverän: In den Jahren 2021 und 2022 sagten insgesamt 19 Gemeinden an ihren Gemeindeversammlungen «Ja» zu einer sicheren Wasserversorgung im Bünz- und im Reusstal; gemeinsam mit der ibw und dem Regionalen Wasserverband Mutschellen gründeten sie am 9. Juni 2022 im Reusspark Niederwil die IKA Wasser2035 – und bekräftigten dabei ihre Absicht, dass der Ring von Wasser2035 zwar einen Anfang hat, aber nie ein Ende haben soll!